Netti ganz hoch hinaus in den Tiroler Bergen
Herbstzeit ist Wanderzeit – dachte ich mir dieser Tage. Das Wetter war traumhaft, der Himmel tiefblau und im Herbst sieht man soooo unglaublich weit!!! Ich musste hoch auf einen Berg, vielleicht konnte ich dort endlich einmal sehen, was sich hinter all diesen Bergen vor meiner Nase befindet.
Also trottete ich ins Dorf. Ich dachte, wenn mir jemand einen Tipp geben kann, dann ist es Frau Greiter an der Rezeption vom Hotel Darrehof. In Serfaus muss es doch wunderbare Wandertouren, oder viel besser, Bergtouren geben.
Frau Greiter hat zuerst gelacht „Was, du mit deinen kurzen Stummelbeinen möchtest einen Berg erklimmen???“ Aber dann hatte sie doch Einsehen mit mir „Also wenn du einen richtigen Berg besteigen möchtest, dann musst du auf den Furgler steigen!“ Ah, der Furgler, ja, das wird MEIN Berg. Der Gipfel liegt ja nur auf guten 3.000 Meter Seehöhe.
Ich packte meinen Rucksack und machte mich auf in die große Tiroler Bergwelt. Okay, ich geb’s zu, um es nicht gleich zu übertreiben bin ich erst mal mit der Seilbahn hoch auf das Lazid auf 2.346 Meter Seehöhe. Da hatte ich mir ja schon mal ein paar Höhenmeter erspart. Voll motiviert startete ich gleich mit den steilen Aufstieg auf die Scheid. Das ging ja eigentlich ganz locker .... ich hab‘ ja Allrad – von wegen „kurze Stummelbeinchen“! Auch die nächste Etappe bis zum Aufstieg zum Tieftalsee war ein Spaziergang. Ich dachte mir noch, „was haben denn alle, Bergsteigen ist doch ganz easy!“
Von nun an ging’s bergauf – und wie!!! Da brauchte ich jedes einzelne meiner vier Beinchen. Schwitzend und keuchend erreichte ich schließlich doch noch den Tieftalsee .... Und da blieb mir gleich noch mehr die Luft weg .... meine Güte, war das schööööön! An diesem Platz musste ich einfach eine längere Rast machen. Gestärkt vom frischen Bergwasser und meinen Haferplätzchen trennte ich mich dann doch schweren Herzens von diesem sagenhaften Ort, ich wollte ja doch noch auf den Gipfel, der jetzt zum Greifen nahe schien!
Aufi, aufi .... immer den Berg hinauf! Das letzte Stück hatt’s doch noch ordentlich in sich gehabt. Aber dann war es da ... das Gipfelkreuz – so groß und mächtig auf dem großen mächtigen Berg. Da bin ich mir doch gleich noch viel kleiner daneben vorgekommen. Und endlich konnte ich die Aussicht genießen und konnte sehen, was hinter all den mächtigen Bergen rund um Serfaus war .... nämlich noch mehr Berge, Berge und wieder Berge!!!
Nachdem meine letzten Haferplätzchen aufgegessen waren, machte ich mich auf den Weg Richtung Tal. Zurück ging’s über den Furgler See. Ich musste eindeutig feststellen, bergab geht’s einfach einfacher! Da hatte ich viel Zeit zum Nachdenken .... Wie klein und unwichtig man sich doch auf solch einen Bergriesen vorkommt!