Silvester in Serfaus
Boah Leute, muss ich euch doch glatt erzählen, wie das bei uns zu Silvester abgegangen ist … So ein Theater! Der letzte Tag des Jahres, alle waren total aufgeregt und konnten es kaum erwarten, bis es Mitternacht wurde. Hier in Serfaus hatten wir traumhaftes Winterwetter und der Schnee war spitze! Unsere Gäste in der Wohnung „Gut Darrehof“ waren fleißige Skifahrer. Die Mädls kamen am Abend immer in den Stall, um zu helfen. Die erzählten mir immer, wie toll die Pisten sind, und wie viel Spaß das Skilaufen macht.
Ah, Entschuldigung, ich wollte eigentlich vom Silvesterabend erzählen. Der Tag ging um, ich hopste mit meinen Freunden im tiefsten Schnee im Auslauf herum. Endlich wurde es dunkel, wir bekamen lecker Futter … aber da fing es schon an, seltsam zu werden. Was machte bloß unser Chef??? Der ließ einfach die Hälfte vom Futter vor unseren Boxen am Stallgang liegen … was soll denn das … am Ende des Jahres noch Diät!?!?!?
Naja, ich dann halt voll konzentriert am Heu knabbern, und plötzlich erschreckte mich ein lauter Knall … Meine Güte was war denn das??? Beunruhigt drehte ich mich in meiner Box rundum … Nena, die gute alte weise Nena erklärte mir dann aber, ich soll mir keine Sorgen machen, die Zweibeiner haben so einen blöden, unsinnigen Brauch, dass Sie versuchen, das alte Jahr mit besonders lauten und bunten Dingern zu vertreiben. Die schießen diese Dinger in die Luft, das raucht und stinkt fürchterlich und außerdem macht es einen heillosen Lärm!
Naja, wenn Nena es sagt … aber was ist, wenn ein so ein Ding zu uns in den Stall geflogen kommt, das muss doch gefährlich sein! Mit einem etwas mulmigen Gefühl futterte ich halt mein Heu weiter … aber das war bald fertig und der Bauch noch nicht voll! Zu allem Übel wurde diese Knallerei immer mehr und lauter … rundherum leuchtete der Himmel in allen Farben. Zum Schluss war es so unerträglich, dass ich nur noch aus meiner Box raus wollte. Abira gegenüber dreht am Rad und selbst unsere erfahrene Nena ist jetzt nicht mehr ganz wohl in ihrer Haut.
Und als es gerade am aller schlimmsten war, ging die Stallstüre auf und das Licht ging an. Oh, das war gleich mal viel besser, da waren die Farbblitze am Nachthimmel nicht mehr ganz so grell und gefährlich. Die gute Christa kam herein … „Oh Schatzileins, habt ihr Angst! Es tut mir so leid, ich hab‘ tatsächlich verschlafen, ich wollte schon viel früher kommen. Gott sei Dank hat mich die Knallerei aufgeweckt. Kommt, ihr bekommt jetzt noch was Gutes.“ Und sie fing an, das restliche Heu in unsere Boxen zu schaufeln … hm, Christa scheint ganz und gar nicht aufgeregt zu sein, und das Heu riecht so verlockend gut … naja, kann ja alles nicht so schlimm sein! Nachdem die anderen dann auch angefangen haben, das köstliche Heu zu kauen, kam auch ich zur Ruhe und ließ mir den köstlichen Mitternachts-Snack schmecken. Bis das Heu fertig war, hat diese Knallerei da draußen auch schon aufgehört.
Ganz entspannt sagte ich zu Christa „Uh danke, dass du gekommen bist, ich hatte tatsächlich große Angst. Aber was machen all die Tiere im Wald? Die kann keiner beruhigen, und die wissen ja so gar nicht was passiert! Die armen Hasen und Rehe und Füchse und Dachse und …“ Wehmütig schlief ich dann endlich ein und so richtig auf das neue Jahr konnte ich mich dann erst am nächsten Tag freuen.