Bewegte & bewegende Jahre
Nach mündlicher Überlieferung kamen 3 Brüder aus der Schweiz nach Tirol. Einer davon ließ sich in Serfaus im Weiler St. Georgen nieder und übersiedelte später in den Weiler Madatschen.
Bereits 1653 ist der Familienname Greiter im Häuser- und Feuerstättenverzeichnis erwähnt.
Unser Urgroßvater Franz Greiter wurde 1858 noch in Madatschen geboren, übersiedelte dann aber in das Dorf und in weiterer Folge in den Weiler Serfauser Feld, da dort die Bewirtschaftung der Felder für seine Frau Apollonia und die Kinder einfacher war. Er selber musste damals bereits auswärts arbeiten. Kurz nach der Jahrhundertwende erwarb die Familie Greiter Stall und Haus am Platz im Dorf.
Großvater Josef Greiter wurde 1893 geboren und hatte, wie viele Tiroler Bergbauernkinder, das Schicksal eines Schwabenkindes. Bereits mit 12 Jahren musste er von März bis November als Hofhelfer ins Schwäbische. Nach der Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg übernahm er einen Teil der elterlichen Landwirtschaft. Ungefähr 4-5 Kühe, Jungrinder und Hoaler (Ochsen) standen im Stall – zusammen an die 10-15 Stück. Auch der Ackerbau spielte für die Versorgung der Familie mit Lebensmitteln eine bedeutende Rolle.
Josef heiratete 1927 Adelheid Illmer aus Fiss. Bereits in dieser Zeit wurden die ersten vier Zimmer im bestehenden Hofgebäude für die Vermietung an Gäste adaptiert.
Um 1930 wurde im Erdgeschoß ein kleiner Gemischtwarenladen eingerichtet.
1952/53 erbauten Josef und sein Sohn Franz Greiter das Gästehaus "Haus Greiter".
Josef und Franz Greiter waren zusätzlich Viehhändler – das Vieh wurde teilweise auf den Almen gekauft und dann auf den zahlreichen Märkten wieder verkauft. Die Handelstätigkeit erfolgte fast ausschließlich zu Fuß bzw. später mit dem Fahrrad und dann mit dem Auto.
In den Jahren 1962 und 1963 errichteten Franz Greiter und seine Frau Annathres auf der anderen Seite vom "Platz" auf der "Darre" am heutigen Standort den "Darrehof", ein Wohnhaus mit Gästevermietung und Gemischtwarenhandel, sowie das Stallgebäude.
Die Landwirtschaft hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert, eine Spezialisierung war unerlässlich. Der Ackerbau wurde aufgelassen, es gibt nur mehr reine Grünlandwirtschaft. Die Bergwiesen ohne Erschließungsweg werden nun beweidet, die Vermarktung der Tiere erfolgt ab Hof oder über Versteigerungen und unser Betrieb widmet sich verstärkt der Haflingerzucht.
Um eine moderne, pferdegerechte Tierhaltung zu ermöglichen, wurde im Jahre 2004 das Stallgebäude am alten Standort aufgelassen und an den Ortsrand ausgesiedelt. Im Jahre 2009 wurde der Betrieb um eine Reithalle erweitert. Unser Betrieb zählt heute zu den größten bewirtschafteten Landwirtschaftsbetrieben in Serfaus.
Wir bewirtschaften in biologischer Wirtschaftsweise 19 ha Grünland, davon zweimähdige Wiesen und auch einmähdige Bergwiesen, die zum Teil noch mit viel Handarbeit eingebracht werden. Damit können wir das gesamte Raufutter für unsere Tiere selbst herstellen.
Der Schwerpunkt unserer Tierhaltung liegt in der Haflingerzucht und Reitpferdhaltung. Viele der im Reitbetrieb eingesetzten Haflinger stammt aus eigener Zucht. Im Stall stehen Haflinger und Reitponys. Als "Landschaftspfleger" für schwer erreichbare Wiesen dienen Lamas und einige Tiroler Bergschafe. Verschiedene Streicheltiere bringen unseren Feriengästen viel Freude und benötigen auch das ganze Jahr Futter und Betreuung.